Ärztin Dr. Judith Zakovsky
Der Aderlass gehört vermutlich zu den ältesten Heilmethoden der Welt.
Viele Ärzte des Altertums und des Mittelalters, von Hippokrates bis Paracelsus, haben den Aderlass immer wieder als eine der wichtigsten Heilmethoden eingesetzt. Leider ist er durch Missbrauch im Mittelalter in Verruf geraten, da man ihn zu häufig angewendet und dabei zu viel Blut abgenommen hat, solange bis die Krankheit und auch der Patient nicht mehr da waren.
Heute entdecken aber wieder immer mehr Ärzte den Aderlass als eine wichtige Behandlungsmethode, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren, lebensbedrohliche Prozesse zu beseitigen und krankmachende Stoffe aus dem Körper zu entfernen. Denn erst wenn die schädlichen Säfte aus dem Körper ausgeschaltet werden, können die körpereigenen, heilenden Verbindungen freigesetzt werden. Deshalb gehört der Aderlass auch zu den wichtigsten Methoden der Entgiftung und zur Gesunderhaltung des Körpers.
Nach Hildegard von Bingen müssen die Gefäße, wenn sie bei einem Menschen mit Blut überfüllt werden, durch einen Aderlass von dem schädlichen Schleim und den durch die Verdauung gelieferten Fäulnisstoffen gereinigt werden.